Die Legende vom Stierwascher
Warum die Salzburger auch als
“Stierwascher” bekannt sind.
Zur Zeit der Bauernaufstände in Salzburg, um 1525, wurde Erzbischof Matthäus Lang von Wellenburg in der Festung Hohensalzburg von den Aufständischen belagert. Salzburg war damals bereits von starken Stadtmauern umgeben, die die Belagerer nicht bezwingen konnten. Man wollte also die Stadt so lange aushungern, bis sie von selber zur Übergabe bereit war. Die Bauern riegelten Salzburg ab und so konnte kein Lebensmittelnachschub in die Stadt gelangen.
Die Salzburger erkannten aber bald die Absicht der Feinde. Und natürlich überlegte man, wie man dieser Katastrophe entgehen könnte. Um einer möglichen Hungersnot vorzubeugen, schrieb der Stadtkommandant strenges Fasten vor. Aber irgendwann war der Tag erreicht, an dem nur noch ein einziger Stier übrig blieb, der noch nicht geschlachtet war. Er war braun gefleckt und gut genährt.
Da verfiel der Stadtkommandant auf eine List: Am frühen Morgen des nächsten Tages wurde der Stier auf die breite Festungsmauer getrieben und von dort oben dem Feind gezeigt. Er sollte nur glauben,die Salzburger litten schon Hunger. In der kommenden Nacht aber strichen die Salzburger den scheckigen Stier weiß an und zeigten ihn am Morgen darauf wieder den Belagerern. Am dritten Morgen trabte ein pechschwarzer Stier über die Festungsmauer.
Die aufständigischen Bauern waren nun der Meinung, dass die ganze Belagerung nichts gebracht hätte und Salzburg immer noch über genügend Lebensmittelreserven verfügten. Und in einer dunklen Nacht zogen die fremden Kriegsknechte heimlich ab.
In der Stadt aber herrschte großer Jubel. Die Bürger führten den Stier hinab an die Salzach und wuschen ihn so lange, bis er wieder braun gefleckt war. Seit dieser Zeit nennt man die Salzburger die “Stierwascher”.
Wer noch mehr wissen möchte, kann sich hier schlaumachen.